"Du bist unser Ruhepol!” - was für ein tolles Kompliment, das mir Kollegen in einem herausragend brillianten, anspruchsvollen Corporate Newsroom gemacht haben. Zuerst habe ich mich einfach nur darüber gefreut, meine Mitarbeit als Managing Editor (CvD) wird geschätzt. Dann habe ich darüber nachgedacht, was ich daran mag: Ich denke, es spiegelt Qualitäten wider, die nicht auf Anhieb sichtbar sind, in der Zusammenarbeit mit Newsroom Teams, getragen von ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Stärken.
“Ruhe und Stabilität zu vermitteln” ist eine eigene Kunst, bei der es darum geht, immer besser zu werden und gemeinsam besser zu werden, nicht darum, immer alles richtig zu machen. Der Schwerpunkt sollte immer auf den Menschen liegen, mit denen wir zusammenarbeiten. Und wir wissen, Menschen sind produktiv und kreativ, wenn sie zum einen sehen, dass ihre Persönlichkeit, ihre Fähigkeiten und Leistungen geschätzt werden, und sie zum anderen selbst beeinflussen können, wie sie ihre Arbeit strukturieren und womit sie ihre Zeit verbringen. Das wird in unserer dynamischen Ökonomie und Industrie immer wichtiger.
Mein oberstes Ziel in Newsroom Teams leite ich davon ab: qualitative Zeit zu gewinnen, unnötige Reibung zu minimieren, indem Workflows so ineinandergreifen, dass Aufgaben schneller gelöst werden können. Wenn es durch geschmeidigere Workflows und vorausschauende, klare Kommunikation gelingt, mindestens 20% der Arbeitszeit für relevante kreative, teils neu erlernte Kompetenzen und innovative Arbeit freizumachen, werden alle zufriedener und dadurch wieder produktiver sein - einfach besser, ja, sogar großartiger. Ab Tag eins profitiert jeder davon, natürlich auch das Unternehmen und die gesamte Organisation.
Um dies zu erreichen, hilft es Managing Editors, sich wie Liberos auf die Ziele zu konzentrieren und darauf, wie sie ihr Team am besten unterstützen können. Entscheidungen vorzubereiten, damit Verantwortliche schneller und besser informiert entscheiden können, den Teammitgliedern jederzeit den Rücken freizuhalten. Sie können nicht jedermanns Liebling sein, aber sie können nur erfolgreich wirken mit dem Rückhalt von Chefredakteuren und Teams. Dann spielen Status, Ränkespiele, oder der im beruflichen Alltag oft manipulative Wunsch, geliebt zu werden, kaum eine Rolle, vielmehr werden Integrität und Lösungskompetenz erlebbar und Ziele gemeinsam erreicht; etwa, Prozesse gemeinsam effektiver und mit Blick aufs Ganze strukturieren.
Und dann bekommt man, was viele aussprechen, es aber selten erreichen: einen Flow!
📷 Verena Ecker
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